Wie alles begann
Die Gründungstunde von Bern bleibt grün schlug mit der geplanten Überbauung des Monbijouparks. In der Stadtbevölkerung und Politik regte sich der Widerstand gegen dieses Projekt. Unter dem provisorischen Titel «Pro Monbijoupark» fand 1974 die erste Mitgliederversammlung statt, und der erste Erfolg im Kampf für städtische Grünflächen war mit dem Erhalt des allseits beliebten Stadtparks Tatsache geworden.
Ein kleines Baumhaus neben dem Kinderspielplatz, welches anlässlich des 20. Vereingsgeburtstages 1994 gepflanzt wurde, erinnert bis heute an die Ursprünge des mittlerweile umbenannten Vereins «Bern bleibt grün».
Wofür wir uns einsetzen
Bern bleibt grün setzt sich für eine reichhaltige, biodiverse Stadtnatur ein, einem Schlüsselelement angesichts zentraler Herausforderungen: die rasant schwindende Biodiversität und der Klimawandel. Dazu kommt, dass eine grüne Stadt nachweislich zum guten Lebensgefühl und einer attraktiven Wohnkultur einer Stadt beiträgt. Dazu zählen beispielsweise Pärke – auch Freibäder -, Schrebergärten und private Grünflächen, aber auch Wegränder, begrünte Fassaden oder bepflanzte Dächer, Wälder und Biotope.
Nach der Devise «global denken und lokal handeln» setzt sich der Verein seither für den Erhalt und Ausbau von Baumbeständen, Grünflächen und Naturschutzgebieten in der Stadt und Region Bern ein. Das Verbandbeschwerderecht ermöglicht uns seit mehreren Jahrzehnten offizielle Einsprachen im Allgemeininteresse. Wir vertreten das städtische Baumschutzreglement, welches Dank eined überparteilichen Komitees unter der Federführung des Vereins 1989 vom Berner Stimmvolk angenommen wurde.
Als Stimme für gesetzlich geschützte und bedrohte Tierarten ist es uns ein weiteres zentrales Anliegen, die über Jahrzehnte entstandenen und einzigartigen Lebensräume in der Stadt Bern und dem Umland zu bewahren. Dies zeigt sich in unserem bis heute andauernden Kampf gegen die Zonenplanänderung bzw. für den Erhalt der Rehaggrube. Aber auch die Durchsetzung und Einhaltung des neuen Stadtentwicklungskonzeptes (STEK 2016) ist von zentralem Interesse für unseren Verein, da es den städtischen Grünzonen in fortschrittlicher Manier ihren gebührenden Wert attestiert.
Heute wichtiger denn je
Die einzigartige und bewegte Geschichte des Vereins macht uns Berner*innen bewusst, welche Anstrengungen schon immer von Nöten waren und auch in Zukunft nötig sein werden, um eine grüne, lebenswerte, lebendige und attraktive Stadt bewohnen zu dürfen.
Immer dann, wenn Private oder die Stadt Projekte ankündigen, welche die Grünflächen der Stadt betreffen, wird der Verein hellhörig. Er bringt sich bei Mitwirkungsverfahren ein und er nutzt das Instrument der Einsprache. Der Verein organisiert zudem Veranstaltungen, die ganz konkret solche grünen Elemente aufgreifen und dazu Wissenschaftlerinnen oder Behördenvertreter als Referenten einlädt.
Der altgediente, verdienstvoll gewachsene Verein hat heute mehr denn je seine Berechtigung. Die grünen Oasen der Stadt sind zentrale Faktoren für ein gesundes Stadtklima und eine reiche Biodiversität, welche durch den menschgemachten Klimawandel, die bauliche Verdichtung und Schadstoffeinträge zusehends unter Druck geraten. Die positiven Erfahrungen und Ergebnisse von Einflussnahmen und Mitwirkungen im Sinne des öffentlichen Allgemeininteresses geben Kraft und Motivation für die Zukunft des Vereins und eine lebenswerten Stadt Bern.
Vorstand 2024
Anfang März 2024 haben Wolfgang Huber (Präsident) und Theres Matter (Vize-Präsidentin) den Vorstand verlassen. Die verbleibenden Vorstandsmitglieder danken den beiden für die konstruktive und auch immer wieder heitere Zusammenarbeit. Und so ist eine Lücke entstanden, die es in diesem Vereinsjahr 2024 zu schliessen gilt.
Wenn jemand Zeit und Lust hat, die Vereinsarbeit zu unterstützen und sein Engagement für eine grünere, biodiversere Stadt Bern auszuleben, ist herzlich eingeladen, sich via vorstand@bernbleibtgruen.ch bei uns zu melden.
Der Verein wird zur Zeit im Kollektiv geleitet; die dafür notwendige Statutenänderung wurde an der MV 2024 angenommen.

Moritz Gubler
Als Stadtklimaforscher liegt mir besonders die klimaverträgliche Entwicklung der Stadt Bern am Herzen. Deshalb engagiere ich mich seit 2018 bei „Bern bleibt grün“ dafür, dass städtische Grünflächen auch in Zukunft ihre zentrale Funktion als natürliche Klimaanlagen beibehalten und dabei auch ihre positive Wirkung auf die Biodiversität und den sozialen Zusammenhalt voll entfalten können.

Julia Barmettler
Die Wohnstätte unserer pflanzlichen und tierischen Stadtbewohner:innen sind in Bedrängnis: Wie kann dem Betonfetisch von Bauherrschaften Paroli geboten werden und eine biodiverse Stadtentwicklung an Boden gewinnen? Bern bleibt grün setzt sich für die Erhaltung sowie Schaffung von Lebensräumen ein und bietet Instrumente für die Mitgestaltung an − das hat mich angesprochen.

Martina Späni
Natur in der Stadt? Es gibt viele Gründe, warum sie hier lebt und leben soll. Tiere und Pflanzen gehören zum Bild einer Stadt mit Zukunft. Die Stadt als «Zoopolis», welche ökologische, tierrechtliche und menschliche Bedürfnisse vereinigt, das fasziniert mich. Der Verein Bern bleibt grün ist für mich konkrete Praxis.
Vereinsdokumente
Jahresberichte 2013 bis 2023
Statuten des Vereins